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Das Trainer-Japan-Tagebuch
[Aktualisiert am 12.9.2003]
Nun mit Bildern!!!

 

Mittwoch, 20. August 2003

Trainer Tagebuch der Japanreise der Cordi C – Sonderklasse

Bereits im Flieger hatten wir unsere Uhren auf Tokio-Zeit umgestellt, und als wir fast planmäßig um 14.50 Uhr auf dem Flughafen Narita landeten, waren wir erst einmal ob der Ausmaße des Flughafens erstaunt. Für uns war Frankfurt schon groß, aber Narita war dagegen ziemlich gigantisch.

Nachdem alle anderen Passagiere den Flieger verlassen hatten, sollten wir mit einem Bus vom Rollfeld zum Terminal fahren. Aus dem Flugzeug ausgestiegen, machten wir die erste Bekanntschaft mit dem wahnsinnigen Wetter. Wie eine Zange legten sich Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit um den Körper, das Atmen wurde schwer und man schwitzte sofort. Der Bus zum Terminal wartete zum Glück mit einer Klimaanlage auf.

Im Terminal war das erste natürlich die Einreisekontrolle, die leider eine Wartezeit von ca. 50 Minuten bedeutete. Deutsche Beamte wären auch nicht langsamer...

Aber auch diese Hürde ward genommen, und unser Gepäck war bereits ordentlich vor den Kofferbändern aufgestapelt worden.

Jetzt begann die uns großartige Organisation der nächsten Tage  zu empfangen.

Vor dem Ausgang wurden wir bereits von Michyo erwartet, die während unseres Aufenthaltes unsere ständige Begleitung sein sollte. Nun ging es also mit dem Bus in Richtung Shizuoka, wofür eine Fahrtzeit von ungefähr 4 Stunden veranschlagt wurde. Für die Fahrt stand bereits unser Abendessen bereit: ein Lunchpaket in traditioneller Weise, wahlweise essbar mit Stäbchen oder Gabellöffel.

Während wir so dahinfuhren, und im Bordfernsehen das Länderspiel Japan gegen Nigeria live sahen (hier erzielte Takahara zwei Tore, warum trifft der in Hamburg nicht??) wurde es urplötzlich draußen stockdunkel! Nicht, dass wir in einen Tunnel fuhren, nein, es war um 19.30 Uhr einfach kein Licht mehr da! Aus, vorbei und dunkel!

So konnten wir aber die Skyline Tokios noch besser genießen, und das Autobahnsystem Tokios bewundern. Hier fuhren Autos in drei unterschiedlichen Stockwerken übereinander, und das ganze mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit, dass mich die erste und einzige Hupe in Tokio doch mächtig erschreckte.

Die Ankunft in Shizuoka wurde von unserer Führerin gut vorbereitet. So wussten wir bereits vor dem Betreten des Hauses über die Besonderheiten bescheid. Das Schlafen auf Tatamis, die traditionellen Toiletten (das Geschäft wird ohne Schüssel, sondern im Stehen erledigt) und das Bad wurden noch mal erklärt. Aber Michyo-san erzählte auch von vorhandenen westlichen Toiletten, und von den zu benutzenden Hausschuhen und den wichtigen Toilettenschuhen. So war die Ankunft in der Lodge in Shizuoka fast nur noch Formsache.

Erwartet wurden wir von Yamamoto-san, den Vorsitzenden des Jugendfußballverbandes in Shizuoka und Sawano-san, dem Verantwortlichen des Hauses. Herrn Yamamoto kannten wir ja bereits vom Delegationsbesuch hier in Hamburg. Das war ein durchaus herzlicher Empfang.

Sofort begann die Organisation des Turniers zu greifen, denn uns wurde die erste Badezeit zugeordnet. Aber zuerst wurden die Zimmer belegt.

Die Zimmer

Ich hatte vorher noch keine traditionellen japanischen Zimmer gesehen, und so war ich doch sehr erstaunt. Jedes Zimmer  war für vier Personen gedacht, und jede Person hatte ein eigenes kleines Schlafabteil, welches mit einem Vorhang geschlossen werden konnte. Am Ende des Zimmer war der Aufenthaltsbereich, der auf gar keinen Fall mit Schuhen betreten werden darf. Auf traditionellen Matten warteten ein weniger als halbhoher Tisch, ein Fernseher und ein kleiner Kühlschrank auf Gäste.

In den Zimmern gab es keine Schränke, dafür hatte jedes Abteil ein großes Ablagebrett für Kleidung. Waschbecken und Klimaanlage waren in allen Zimmern vorhanden.

Aber die größte Überraschung war das Schlafabteil! Wir schliefen auf den für Japan üblichen Tatamis, ziemlich dünnen Matratzen mit einer Futondecke und einen Kissen, das von den Ausmaßen her (20 * 40 Zentimeter) zwar OK war, aber sonst eher an eine Art Dinkelkissen erinnerte.  Auch der Deckenbezug war ungewöhnlich: Die riesige Decke hatte einen auf der Oberseite offen Bezug, so war an ein Wenden der Decke nicht zu denken.

 Durch die fehlenden Schränke waren wir natürlich auf besondere Disziplin in Punkto Ordnung angewiesen. Koffer und Sporttaschen mussten auf der Aufenthaltsfläche ordentlich verstaut werden, damit es nicht zu einem heillosen Durcheinander kam. Trotzdem sah bei dem einen oder anderen die Reisetasche nach einem Tag schon wie explodiert aus...

Der Zimmerbezug sollte aber schnell gehen, denn um 21.30 Uhr hatten wir eine halbe Stunde Badezeit, und was uns da erwartete, war schon grandios!

 

Das Bad

 Der Badbereich wurde natürlich nur Barfuss betreten. Überall lagen geflochtene Strohmatten, die für ein angenehmes Gehgefühl sorgten. Auf den ersten Blick erwartete eine ganze Reihe mit ca. 8 Waschbecken und ganzer Spiegelfront. Auf  den Reisefön hätten wir verzichten können, denn überall waren Haarföne vorhanden. Der zweite Blick fiel auf eine Regalwand mit kleinen Wäschekörben. Hier entledigte man sich seiner Kleidung, um dann durch zwei Schiebtüren in dem ursprüngliche Badbereich zu verschwinden.

Der erste Blick fiel geradeaus auf das Tauchbecken der Sauna, links waren zwei Stehduschen mit Armaturen, die zumindest mir völlig fremd waren. Irgendwie schaffte ich es jedoch, aus der Brause auch Wasser heraus zu bekommen.

In Japan ist es üblich, sich vor dem Baden zu waschen, um dann sauber die Wanne zu betreten. So waren dann auch noch acht Waschplätze vorhanden, bei denen man sich auf einem Schemel zum waschen setzte.

Als grandioses Ereignis wird mir aber die Badewanne in Erinnerung bleiben. Eine Breite von ungefähr 2,5 Meter und eine Länge van ca. 7 Meter machten bei einer Tiefe von 40 Zentimeter ein schönes Areal aus. Die Wassertemperatur betrug ca. 38 Grad, was besonders zur Entspannung beitrug. Das ist Lebensart live!

 
Anschließend schickten uns die Reisestrapazen ins das angenehme Reich der Träume.

 

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© Cordi C SK , Redaktion: Marc Liehshow